0:1 für die Schweiz. 0:1 für Österreich. Knappe Ergebnisse, aber immerhin. Zu unserer Freude haben die Veranstalterländer der EM 2008 gleich zum Auftakt die ersten Niederlagen kassiert. Das wird wohl dem nationalistischen Spuk (mehr dazu
hier) den ersten Dämpfer verpassen. Die Supermarktketten Migros (Schweiz) und Billa (Österreich) werden den Fanartikel-Müll, den sie zuletzt schon um -20% beziehungsweise um -50% angeboten haben, jetzt noch billiger verramschen müssen.
Die für die Fußball-EM staatlich und medial verordnete nationalistische Begeisterung beginnt in Österreich zunehmend zu greifen. Boulevard-Zeitungen und Supermarktketten durchseuchen die Bevölkerung mit Unmengen von Fanartikel-Müll. Immer mehr verhetzte Deppen fahren mit rot-weiß-roten Fähnchen auf ihren Autos durch die Gegend; in den Städten angeblich jede/r 30., in ländlichen Regionen gar jede/r Achte.
Die Hausdurchsuchungen und Festnahmen gegen AktivistInnen der Tierrechtsbewegung sind eine Bedrohung für alle politischen AktivistInnen. Denn sie zeigen die juristischen Möglichkeiten des Staates Österreich in der Verfolgung politischer AktivistInnen.
Die Schweiz handelt sich mit der EU bilaterale Verträge aus. Ein Beitritt in die EU kommt nicht in Frage. Die KapitalistInnen haben in der Schweiz Privilegien, die sie nicht aufgeben wollen. Sie setzen neoliberale Reformen, welche die EU vorgibt, zwar schnell um, aber suchen auch die Abgrenzung. Dafür haben sie Christoph Blocher von der SVP.
Die Teile der klassenkämpferischen GewerkschafterInnen in Venezuela, die sich nicht an der chavistischen Einheitspartei PSUV beteiligen, unternehmen einen neuen Versuch, eine ArbeiterInnenpartei aufzubauen. Wir veröffentlichen dazu einen Diskussionsbeitrag von Wladek Flakin...
Der Nachrichtentechniker Wolfgang Priklopil entführte die 10-jährige Natascha Kampusch und hielt sie acht Jahre in einem Keller gefangen. Der Unternehmer Josef F. sperrte seine Tochter Elisabeth und mit ihr gezeugte Kinder 24 Jahre lang in ein Verlies. Der PR-Berater Reinhard S. erschlägt seine ganze Familie, um ihr "die Schande" seines finanziellen Scheiterns "zu ersparen". Die bürgerlichen Medien haben ihre Topthemen gefunden und können wochenlang über die Psyche des jeweiligen "Monsters" erschaudern und sich an den Leiden der Opfer aufgeilen. Wir wollen uns hier nicht mit den Details der einzelnen Fälle beschäftigen, die medial ohnehin endlos ausgewälzt werden. Wir wollen uns stattdessen damit auseinandersetzen, was Priklopil, Josef F. und der "Axtmörder" mit einer Gesellschaft zu tun haben, in der die Mehrheit der ermordeten Frauen durch ihre (Ex-) Partner ums Leben kommen.