Das Schwarze Cafe, ein bekanntes linkes Lokal in Wien 3, ist aus der Tradition der HausbesetzerInnenszene entstanden und kokettiert bis heute gerne und häufig mit radikal linken und anarchistischen Ideen. Dass dieser Anspruch der Realität mitunter nicht gerecht wird, soll der Bericht einer AL-Aktivistin zeigen:
Am 1. Oktober saß ich mit drei FreundInnen vor dem "Schwarzen Cafe", zwei Tische standen draußen und ich stand gebeugt, um mich mit meinen Leuten zu unterhalten. Nach einiger Zeit forderte mich ein Mann mit den Worten "du, mit dem schönen Arsch" auf, mich nun endlich anders hinzustellen, sonst wisse er nicht, was passieren würde. Allgemeines Gelächter von Seiten seines Tisches folgte. Ich war total perplex, meine Freundin murmelte irgendwas, worauf ein Sitznachbar des Mannes meinte, die junge Generation sei eben prüde, naja, wenigstens meine Freundin zeige Bein. Daraufhin setzten wir uns doch verbal zur Wehr. Das ermutigte den Wirt "Loisl" sich zu uns umzudrehen und zu seinen Kollegen zu sagen "lass die doch, die sind sowieso schiach". Wir bekamen also keine Unterstützung sondern wurden überdies auf klassisch sexistische Art und Weise entwertet. Das Lokal habe ich umgehend verlassen, gewurmt hat mich die Sache noch länger. Solche Vorfälle sind keine Seltenheit, erwartet hätte ich gerade in einem Lokal mit linkem Anspruch dennoch einen anderen Umgang.
Die AL-Antifaschistische Linke fordert das Schwarze Cafe dazu auf, zu diesem Vorfall Stellung zu nehmen und sich von jedwedem Sexismus und anderen Formen der Diskriminierung entschieden zu distanzieren.
Den LeserInnen dieses Artikels würden wir empfehlen, bei etwaigen Besuchen darauf zu achten, ob solche sexistischen Ausfälle nicht öfter vorkommen …