Wie schon im Wintersemester 2008/09 veranstaltet die Unigruppe der RSO Wien auch dieses Jahr wieder eine – diesmal vierteilige – Einführungsreihe in die marxistische Theorie und Praxis.
Österreich gehört zu den zehn reichsten Staaten auf diesem Planeten. Gleichzeitig leben hier hunderttausende Menschen an oder unter der Armutsgrenze. Noch viel schlimmer sieht es im globalen Maßstab aus: Weltweit leidet mehr als eine Milliarde Menschen chronischen Hunger. Im Gegenzug ist das Vermögen der drei reichsten Personen der Welt größer als das gemeinsame Bruttoinlandsprodukt der 48 am wenigsten entwickelten Länder mit insgesamt 600 Mio. EinwohnerInnen…
Okay, solche Zahlen kennen wir alle. Aber jammern allein hilft auch nichts, man/frau muss schon was dagegen tun. Der erste Schritt dazu ist es, sich ein klares Verständnis von der Welt zu verschaffen. Unsere Analysemethode hierbei heißt Marxismus. Anhand aktueller Probleme wollen wir, die Unigruppe der RSO Wien, eine vierteilige Einführungsreihe in die marxistische Theorie und Praxis geben, abseits von hohler Phrasendrescherei, dümmlichen Zerrbildern oder abstraktem Geschwätz.
Ab 28.10. jeden Mittwoch um 19 Uhr (am 28.10. um 20 Uhr)
Universität Wien – Hauptgebäude, HS 48 (Stiege VIII, 2. Stock)
28.10.: Kapitalismus und Gesellschaft – ACHTUNG: verschoben auf 20 Uhr!
Warum ist der gesellschaftliche Reichtum so ungleich verteilt? Liegt es an der „Gier“ der KapitalistInnen? Gibt es zu wenig Kontrollen und staatliche Eingriffe in die Wirtschaft? Oder sitzen einfach zu wenig Linke im Parlament? In der ersten Einheit soll es um marxistische Positionen zu Gesellschaft, Staat und Ökonomie gehen.
4.11.: Antikapitalistische Praxis
Ideen, wie die Welt besser gemacht werden könnte, gibt es ja etliche. „Kleine Freiräume schaffen!“ sagen die einen. „Den Marsch durch die Institutionen gehen!“ die anderen. Wieder andere setzen auf „kreative Protestformen“ oder „bewusstes Konsumieren“. Aber: Soll das wirklich alles sein?!
11.11.: ArbeiterInnenklasse und Arbeit in Betrieben
Im Uni-Seminar reden Linke ganz gern vom „Proletariat“ oder, cooler ausgedrückt, von den „Subalternen“. Wir aber wollen nicht nur von der ArbeiterInnenklasse sprechen, sondern versuchen auch konkret uns in Betrieben und Gewerkschaften zu verankern. Wozu das gut sein soll und wie das funktionieren kann, möchten wir gemeinsam mit BetriebsaktivistInnen diskutieren.
18.11.: Sexismus, Rassismus et. al.
Dass Sexismus, Homophobie, Rassismus und andere Formen der sozialen Unterdrückung scheisse sind, ist klar. Was aber hinter solchen Ideologien steckt und was das mit dem Kapitalismus zu tun hat, oft weniger. Wir wollen erläutern, wieso antikapitalistische Praxis nicht ohne Antisexismus und Antirassismus auskommen kann – und umgekehrt.