Klartext 66: Kämpfen für Opt-In

Im März 2019 steht der Klartext ganz im Kontext des Kampfs für die Optierungsmöglichkeit in das neue Besoldungssystem und die Unterstützung der Initiative “Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!” Hier findet ihr einen Kurzartikel zum Wahlzuckerl (Gewerkschaftswahlen) der FSG, der gesamte Klartext findet sich HIER.

 

Phase 1 + Phase 2

 

Die FSG präsentierte uns plötzlich eine Lohnerhöhung für diplomierte Pflege, PflegeassistenInnen und Zulagen für Hebammen, MTD, und weitere Berufsgruppen, die sie jahrelang vergessen hat.

 

Im Jahr 2015 gab es Proteste für die finanzielle Abgeltung der verstärkten Übernahme des Mitverantwortlichen-Tätigkeitsbereichs und für mehr Personal um die Ausweitung der Tätigkeiten auszugleichen. Die neugegründete Basisinitiative „Care Revolution Wien hat mehrere Flashmobs „Pflege am Boden“ und Demonstrationen mit bis zu 1000 PflegerInnen organisiert. Daraufhin hat die Gewerkschaft einen 100-seitigen Forderungskatalog präsentiert und das Gelbe vom Ei versprochen. Doch zunächst forderten sie: die Proteste müssen aufhören um die Verhandlungen nicht zu stören.

 

2016 wurde dann eine Zulage von 100 Euro für die Pflege versprochen, aber monatelang „wegen technischer Probleme“ nicht ausbezahlt. Erst als eine Demonstration vor der KAV-Zentrale angekündigt wurde, war die Auszahlung plötzlich doch möglich. Das war „Phase 1“. Die finanzielle Abgeltung des Mitverantwortlichen-Bereichs  wurde auf „Phase 2“ verschoben.

 

Die Jahre 2017 und 2018 sind vergangen, ohne dass viel von „Phase 2“ zu hören war. Im Mitgliedermagazin wurde darauf hingewiesen, dass wegen der Besoldungsreform und der KAV-Ausgliederung dafür keine Zeit war. Von uns aus hätte sich die Hauptgruppe 2 durchaus mehr Zeit für die Verhandlung der Besoldungsreform nehmen können und gleich die Möglichkeit zum Opt-In mit reinnehmen können.

 

2019 gibt es immer größeren Unmut, nachdem beim Vergleich zwischen altem und neuem Gehaltsschema beim Weihnachtsgehalt 1000 Euro dazwischen passten. Auf einmal geht es schnell, dass das alte Gehaltsschema um 172 Euro angepasst werden kann. Die Gewerkschaftswahlen im Mai lassen grüßen, dafür wurde wohl ein Wahlzuckerl vorbereitet.

 

Viele KollegInnen haben den Trick durchschaut: Die Erhöhung ist zu niedrig, es bleibt weiterhin eine eklatante Differenz zum neuen Gehaltsschema. So leicht lassen wir uns nicht abspeisen und wollen weiterhin die Möglichkeit haben, ins neue Schema umzusteigen. Witz am Rande: Wenn die Erhöhung das alte Schema näher an das neue bringen soll, warum wird sie dann nicht rückwirkend mit 1.1.2018 (Einführung Besoldung Neu) bezahlt, sondern erst 1.1.2019?