Freitag 15.11.2019 19:00
Podiumsdiskussion: Neue Bewegungen erschüttern die Politik.
Samstag 16.11. ab 13:00
Workshops mit Aktivist*innen
ab 20:00 Ausklang bei der Red Lounge
Podiumsdiskussion: Neue Bewegungen erschüttern die Politik.
Mit den Fridays for Future ist eine neue globale Jugendbewegung entstanden. Die Gelben Westen konnten überraschend die Herrschenden in die Enge treiben. In der Schweiz bringt der Frauen*streik hundertausende Frauen* auf die Straße. In Wien organsiert sich die Pflege.
Beim Auftakt der Veranstaltung “Generation Revolution” erzählen Aktivist*innen von den neuen Bewegungen, in denen sie aktiv sind.
Rene, Krankenpflegeaktivist in Wien
Jolanda, Fridays for Future Salzburg
Raffaele, Gelbwestenbewegung Paris
Hannah, Frauen*streikkomitee Zürich
Workshops:
Klimakatastrophe und Klimabewegung
Die Demonstrationen zur Begrenzung des Klimawandels wurden im letzten Jahr zu einer globlaen Klimabewegung. Die Bedrohungen durch den Klimawandel werden immer offensichtlicher, dennoch ist keine Trendwende in Sicht. Aktivist*innen aus der Klimabewegung diskutieren über die politische Ausrichtung, Forderungen, Aktionsformen und Alternativen. Wie können wir in unserer Bewegung dazu beitragen, dass der Temperaturanstieg auf 1,5 Grad begrenzt bleibt? Wie können wir gegen die Konzerne gewinnen, die ihre kapitalistischen Interessen über das Leben von Menschen stellen? Wie sollen wir mit einer Politik umgehen, die diesen Konzernen nicht auf die Zehen treten will? Wie kann die Bewegung aus den Schulen in die Betriebe getragen werden? Wie kann verhindert werden, dass die Kosten für den Klimawandel auf den ärmeren Teil der Bevölkerung abgewälzt werden?
Jolanda, Fridays for Future Salzburg
Sven, Fridays for Future Düsseldorf
Christian, Aufbruch für eine ökosozialistische Alternative Salzburg
Aziza, RSO Wien, Aktivistin in Basisbewegungen
Gelbe Westen in Frankreich. Arbeiter*innenklasse im neuen Gewand?
Die Gelben Westen haben die Herrschenden Frankreichs im letzten Jahr in Angst und Schrecken versetzt. Aber auch für viele Linke waren sie unverständlich und unheimlich. Sind die Gelbwesten eine antiökologische Bewegung? Was unterscheidet die Gelbwesten von anderen Bewegungen? Ist die Gelbwestenbewegung ein Teil der Arbeiter*innenklasse? Welche versuche gab es, um die Gelbwesten mit der Gewerkschaftsbewegung zu verbinden? Die Genoss*innen unserer Schwesternorganisation L’Étincelle waren im letzten Jahr ein Teil der Bewegung und haben nach ihren Möglichkeiten versucht in der Gelbwestenbewegung die Perspektive einer koordinierten antikapitalistischen Kraft der Arbeiter*innen einzubringen. Ein Aktivist der RSO und ein Gelbwestenaktivist aus Paris werden über die Arbeiter*innenklasse heute und die Erfahrungen der Gelbwestenbewegung diskutieren.
Raffaele, Fraction L’Étincelle in der Neuen Antikapitalistischen Partei Paris und Gelbwestenaktivist
Isabelle, Gelbwestenaktivistin aus Straßburg, Delegierte bei den Versammlungen der Versammlungen
Johannes, RSO Wien, Aktivistin in Basisbewegungen
Kämpfe im Care-Bereich
Im Kapitalismus ist nach wie vor ein großer Teil der Sorgearbeit nicht bezahlt. Ein anderer Teil wurde in oft prekäre und schlecht bezahlte Jobs umgewandelt. Das hat dazu geführt, dass heute die Mehrheit der Frauen* lohnabhängig sind und dadurch auch ökonomische Kampfkraft gewonnen haben. In den letzten Jahren gab es ein Aufblitzen der Frauen*bewegung und von Kämpfen im Care- Bereich. In der Schweiz hat der 2. große Frauen*streik hunderttausende Frauen* auf die Straße gebracht. In Deutschland gibt es in immer mehr Krankenhäusern Streiks für mehr Personal. Auch in Wien gehen Pflegekräfte seit einem halben Jahr wieder regelmäßig und selbst organsiert auf die Straße. Im letzten Jahr gab es Streiks im Sozialbereich, bei denen überweigend Frauen* beteiligt waren. Wir diskutieren darüber, was sich in dem Bereich geändert hat, wie auch im Sorgebereich ökonomischer Druck aufgebaut werden kann und wie Selbstorganisation statt Stellvertretertum aussehen kann.
Hannah, Frauen*streikkomitee Zürich
Florian, RSO Wien, Betriebsflugblatt Klartext im Krankenhaus
Paul, Krankenpfleger Charité Klinikum Berlin
Betriebsrätin im SWÖ Bereich (angefragt)
Revolutionäres Afrika 2011 und 2019
Der Arabische Frühling 2011 hat einen revolutionären Zyklus eröffnet. Für viele junge Menschen war es das erste Mal, dass sie erlebt haben wie jahrzehntlange Diktatoren von Massendemonstrationen gestürzt worden sind. In einer Zeit, in der das Wort Revolution fast nur noch in der Werbung auftaucht, wurde gleich eine ganze Region von revolutionären Bewegungen erfasst. Die Rolle und Perspektive der Arbeiter*innenklasse in diesen Bewegungen war zu schwach, sie sind zurück in die Diktatur gefallen (Ägypten), haben in einen unübersichtlichen Bürger*innenkrieg geführt (Syrien) oder sind im bürgerlichen Parlamentarismus stecken geblieben ohne die Lage der Bevölkerung verbessern zu können. 2019 geht mit dem Sturz der Diktatoren in Algerien und Sudan ein neuer revolutionärer Geist von Afrika aus. In den Bewegungen spielen Formen der Selbstorganisation eine große Rolle, Frauen stehen oft im Vordergrund, aus den Fehlern von 2019 scheint gelernt worden zu sein. Auch in Ägypten brechen trotz der blutigen Diktatur von al-Sisi wieder Proteste aus.
Georg, RSO Berlin, Historiker
David, Fraction L’Étincelle in der Neuen Antikapitalistischen Partei Paris
Raffaele, Fraction L’Étincelle, war im Frühling auf einer politischen Reise in Algerien
Clea, RSO Berlin, Arabistin
Eintritt: freie Spende