Mehr Aufstände, Anschläge und Piraten: eine Studie der Sicherheitsagentur Control Risks zeichnet ein „düsteres“ Bild für 2009. Mal sehen, was das in Großbritannien ansässige Orakel der herrschenden Klasse so zu sagen hat…
Als direkte Folge der gegenwärtigen Wirtschaftskrise prophezeit die global tätige Informationsagentur der Bourgeoisie ein Mehr an Krisen, Aufständen, Entführungen und Piraterien.
Kidnapping wird sich laut Control Risks zu einem globalen Phänomen entwickeln und aufgrund von Arbeitslosigkeit und Lebensmittelteuerungen sind in vielen Regionen 2009 soziale Unruhen zu erwarten.
An Banalitäten mangelt es in dem Bericht nicht, so wird Österreich, Deutschland und der Schweiz ein „geringes“ Sicherheitsrisiko bescheinigt; besser schneiden aus Sicht der Agentur in Europa hingegen Finnland, Norwegen, Island, Andorra, Liechtenstein und San Marino ab, die eine Bewertung mit „vernachlässigbarem Sicherheitsrisiko“ erhalten. Man fragt sich bei solchen „Eh-klar“-Studienergebnissen, ob die Kapitalisten ihre eigenen Zeitungen nicht lesen, sondern nur verkaufen. Und 2009 wird wohl bunter als sich die SicherheitsexpertInnen des Kapitals gedacht hätte, Island wird die Bestenliste nach den Ausschreitungen der letzten Wochen wohl wieder verlassen müssen.
Und an Zynismus mangelt es natürlich auch nicht: Afrikanische Banken sind laut des Berichts von der Wirtschaftskrise wenig betroffen, weil ihre Kapitalmärkte schon vor der aktuellen Krise nicht besonders flüssig waren und sich auch das Bankensystem nicht so Recht an den Rest der Welt ankoppeln konnte. Für die Bevölkerung wird die Situation wohl weniger stabil, weshalb Control Risks knapp 20 afrikanische Länder auflistet, wo Bevölkerung und Reiche 2009 einem hohen Sicherheitsrisiko ausgesetzt sein werden.
Den Reichen bietet Control Risks auf fast jeder Seite der Studie seine Dienste an, den Armen bleibt aber auch nächstes Jahr als stärkste Waffe die Selbstorganisation zur Verbesserung ihrer Lage und zum Sturz des permanenten Sicherheitsproblems Kapitalismus.